Konflikte analysieren
Sie erleben einen Konflikt, dessen Lösung Sie als Beteiligter oder als Moderator angehen möchten? Bevor Sie in ein Konfliktgespräch gehen, überlegen Sie bitte Folgendes:
Unterscheiden Sie Anlass und Ursache des Konfliktes. Wie sieht die aktuelle Situation aus und wie ist die Vorgeschichte?
Bestimmen Sie die Eskalationsstufe des Konflikts: Befindet sich der Konflikt in der
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Entstehungsphase: Die Beteiligten sind unterschiedlicher Meinung.
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Latzenzphase: Innere Listen werden angelegt, der Konfliktpartner genau beobachtet, Ärgernisse und Fehlverhalten gesammelt.
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Polarisierungsphase: Gefühle beginnen die Auseinandersetzung zu dominieren. Man unterstellt dem anderen Dickköpfigkeit und Unaufrichtigkeit.
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Explosisionsphase: Der Konflikt tritt offen zutage. Es kommt zum Streit, Verbündete werden gesucht und die Schuld ausschließlich dem anderen gegeben.
Bestimmen Sie die Konfliktart:
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Sachkonflikte: Es gibt eine eindeutige Lösung, die sich recherchieren lässt. Beispiel: "Enthält die Banane mehr Kalium oder Calcium?" Sachkonflikte sind lösbar.
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Bewertungskonflikt: Es gibt verschiedene Meinungen oder Wege zu einem Ziel. Beispiel: "Hat dieses Projekt die höchste Priorität oder das andere?" Bewertungskonflikte sind entscheidbar.
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Beziehungskonflikt: Missverständnisse und Kränkungen haben die Oberhand; die Beziehung ist gestört und es brauchen eine Zeit, sich wieder zu finden. Beispiel: "Ich bin sehr enttäuscht von deinem Verhalten im letzten Meeting. Das verzeihe ich dir nicht so schnell." Beziehungskonflikte sind heilbar.
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Verteilungskonflikt: Mehrere Personen oder Gruppen greifen auf diesselben Ressourcen zu und streiten sich darum. Beispiel: "Der letzte Pudding steht mir zu, du hast schon zwei gegessen." Verteilungskonflikte sind verhandelbar.