Wünsche und Ziele

 

Wenn ich in meinen Seminaren die Teilnehmer bitte, Ziele zu formulieren, dann
notieren sie in den allermeisten Fällen Wünsche: „Pünktlich Feierabend machen“,
„Mehr Zeit mit der Familie verbringen“, „Gesund bleiben“ …

 

Was unterscheidet nun Wünsche und Ziele? In Wünschen formulieren wir, was wir gerne  hätten, wie es sein sollte, was schön wäre? Oft reicht das aus, vor allem bei
Wünschen, die uns sehr am Herzen liegen. Hier brauchen wir keine Ziele.

 

Doch wenn uns etwas schwerfällt, wir es aber trotzdem erreichen möchten, dann ist es sinnvoll dafür Ziele zu nutzen. Als Ziel formulieren wir: Was genau habe ich bis wann (erreicht)? Das „was genau“ zwingt mich, mir klarzumachen, was ich
schaffen möchte, wie das Ergebnis möglichst messbar aussehen soll. Das „bis wann“ schützt mich davor, die Dinge vor mir herzuschieben. Dieses Ziel nennen wir Ergebnisziel.

 

Das Ergebnisziel lässt sich leichter erreichen, wenn Sie den Weg dorthin mit Aktivitätszielen pflastern: Was genau tue ich bis wann?

 

Ein Beispiel: Mein Ergebnisziel lautet „Ich mache in den nächsten 6 Wochen zwei Mal pro Woche eine Stunde früher Feierabend.“

Dann könnten Aktivitätsziele dazu heißen: „Bis Ende dieser Woche vereinbare ich mit meinen Kollegen die Stille Stunde.“ „Morgen kaufe ich mir ein Aufgabenplanungsbuch.“ „Die nächsten zwei Wochen priorisiere ich meine Aufgaben mit der A-B-C-Analyse.“ …

 

Der Unterschied zwischen einem Ergebnisziel und den Aktivitätszielen ist: Auf
das Ergebnisziel habe ich nicht 100-prozentigen Einfluss. Es können immer noch
Ereignisse auftreten, die das Ziel torpedieren. Auf die Aktivitätsziele habe ich Einfluss; und je mehr ich auf meinem Zielweg einplane, desto wahrscheinlicher ist das Erreichen des Ziels.

 

Noch eines: Auch wenn Sie sich ein Ziel stecken wie dieses, das auf Dauer angelegt ist, nehmen Sie sich eine Zeit vor, bis wann Sie dieses Ziel verfolgen möchten. Sie halten leichter durch, wenn Sie sagen: „Ich mache die nächsten vier Wochen zweimal wöchentlich eine Stunde Sport.“ als: „Ab sofort mache ich zweimal wöchentlich eine Stunde Sport.“  Wenn Sie die vier Wochen geschafft haben, – und das ist nicht einfach, da es genügend innere und äußere Widerstände gibt, die Sie daran hindern, – spricht ja nichts dagegen, Ihre Vereinbarung mit sich selbst zu verlängern. Und irgendwann wird Ihr Bedürfnis nach regelmäßigem Sport so groß sein, dass Sie kein Ziel dafür mehr brauchen.

 

So eingesetzt werden Ziele zum Werkzeug, die Ihnen helfen sich Ihre Wünsche zu
erfüllen und Veränderungen zu schaffen.